Sonntag

Verdammt zum Nichtstun


 

Namaste! Mit der Geduld ist es so eine Sache - ich gebe zu, eine meiner persönlich größten Baustellen. Aber wie bei allen Veränderungen gilt auch hier: Mit kleinen Schritten beginnen. Ganz einfach, weil es dann auch superschnelle Erfolge gibt und die motivieren ganz ungemein. 

Deswegen habe ich hier eine kleine Übung für euch, eine Art Kurz-Meditation - für die ihr euch nicht einmal Zeit nehmen müsst. Denn die (Zwangs-)Pause wird euch bestimmt einmal täglich geschenkt, ihr müsst sie nur entdecken, dankbar annehmen und nützen. Zum Beispiel wenn ihr euch mal wieder an der Supermarkt-Kasse angestellt habt, an der es natürlich am längsten dauert, und ihr es doch eigentlich eilig hättet. Ihr seid verdammt zum nichts Tun - also träumt euch an euren Kraftplatz und tankt auf!




MEDITATION AN DER SUPERMARKT-KASSE

Die Schlange vor euch wird nicht kürzer, jetzt kramt der alte Herr der Kassiererin auch noch jeden Cent einzeln aus seiner Geldbörse - aus schnell noch ein paar Lebensmittel fürs Abendessen besorgen, wird wohl nichts. Ihr schaut alle zehn Sekunden auf die Uhr, holt euer Handy aus der Tasche, checkt eure Mails - die Ungeduld wandelt sich in innere Unruhe und Verärgerung. Endlich habt ihr es durch die Kasse geschafft, verstaut eure Einkäufe im Auto, fahrt los - an der Ausfahrt vom Parkplatz wieder eine Schlange. Feierabendverkehr - und die Mutti davorne schaut auch noch so langsam und lässt die kleinen Lücken ungenutzt, um auf die Straße einzubiegen. Gleiches Spiel: Ihr schaut ständig auf die Uhr, auf euer Handy, klopft mit den Fingern ungeduldig aufs Lenkrad. Das Gefühl verstärkt sich: Hier wird mir Zeit gestohlen! Dabei wird euch genau hier Zeit geschenkt - und zwar Zeit für euch ganz alleine. Ihr müsst das Geschenk nur annehmen und die Verantwortung übernehmen, sie für euch sinnvoll zu nutzen.


DIE ÜBUNG

1. Spür die geschenkte Pause auf! Egal ob in der Schlange an der Kasse oder am öffentlichen WC, im Stau, in der Warteschleife am Telefon oder wo du sonst das Gefühl hast, ausgebremst zu werden: Nimm die Bremse wahr! Das merkst du sowieso genau an dem inneren Widerstand, der sich sofort in dir bildet. Ungeduld, Ärger, Unruhe kommen auf. Jetzt ist es an dir ein inneres Stoppschild zu setzen. Denn eines ist sicher: Es geht nicht schneller, bloß weil du ungeduldig bist. Die Situation dauert so lange, wie sie dauert. 

2. Nimm das Zeitgeschenk an! Du hast es in der Hand, ob du dich weiter ärgern willst oder nicht.   

3. Geh an deinen Kraftplatz! Lenke deine Aufmerksamkeit weg vom Kassen-Fließband hin in dich selbst. Es gibt mit Sicherheit einen Ort, an dem du dich hundertprozentig wohl gefühlt hast: der Strand an einem Urlaubsort, auf einem Berg, in einem Wald, auf einer Blumenwiese. Such die Erinnerung an diesen Platz auf und beschwör auch das gute Gefühl herauf. Setze hierzu noch ein leichtes Lächeln auf - das macht dich nicht nur sympathischer, sondern gibt dem Körper erwiesenermaßen den Impuls: Es geht mir gut.

4. Nimm die innere Ruhe mit! Bleib an diesem Ort, solange du ohnehin nichts anderes tun kannst. Geht es in der Außenwelt weiter, verlasse deinen Kraftort, aber vergiss nicht, das gute Gefühl und die innere Ruhe mitzunehmen.

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