Montag

Mantras sperren dein Herz auf




Namaste! Klänge berühren uns tiefer als Worte, denn sie nehmen nicht den Umweg über das Gehirn, sondern gehen direkt ins Herz. Die Kraft der Mantras, auf Sanskrit gesungene Sprüche oder Worte, ist den Indern seit Jahrtausenden bekannt und wird dort sogar von Ärzten verordnet.

Lokah samastah sukhino bhavantu – das ist mein Lieblingsmantra. Lies hier, was es bedeutet:











Schlüssel zu deinem Herzen


Du hörst ein Lied im Radio, verstehst vielleicht nur die Hälfte des gesungenen Textes, wenn überhaupt, aber spürst, wie du dich plötzlich ganz anders fühlst. Tief berührt, dein Herz geht auf. Dich trägt das Gefühl verstanden zu werden, plötzlich nicht mehr einsam zu sein, obwohl du nach wie vor alleine im Auto sitzt. Musik lässt dich von einer Sekunde auf die andere fröhlich sein und tanzen, Musik kann dich zu Tränen rühren. Klänge haben eine magische Wirkung. Sie berührt uns auf einer Ebene, die schwer in Worte zu fassen ist. Denn Worte kommen vom Kopf, Musik berührt uns jedoch im Herzen.


Wenn das selbst moderne Pop-Songs können, kannst du dir vorstellen, wie enorm die Kraft Jahrtausende alter Mantras ist. Die magischen Worte der Mantras wurden vor Jahrtausenden von meditierenden Rishis, den indischen Weisen, empfangen. Um Mantras zu singen oder zu rezitieren, muss man jedoch kein Sanskrit studiert haben. Das Nachdenken über die Bedeutung der Silben ist zweitrangig, denn Mantras wirken nicht auf der „Denk-Ebene“. Um die energetischen Wirkungen der Mantras zu aktivieren, ist nur Hingabe wichtig. Durch die ständige Wiederholung in einem bestimmten Rhythmus entstehen Klang-Schwingungen. Diese kraftspendenden und heilsamen Energien durchdringen unseren gesamten Körper, bis in unsere Seele. Und diese Energie wirkt auch, wenn man die Bedeutung der Silben nicht kennt. Jeder Sanskrit-Laut hat eine wahrnehmbare geistige Entsprechung auf der feinstofflichen oder spirituellen Ebene. Das heißt: Das Mantra ermöglicht uns die „Rückkopplung“ zwischen unserer Stimme und der Welt, direkt und unmittelbar, verbunden und körperlich übertragen durch unsere Atmung. Wie ein Same, der auf fruchtbaren Boden fällt und keimt, können Mantras ungeahnte Kräfte entfalten und letztendlich zur Verwirklichung der wahren Natur führen.


Klang der göttlichen Kraft
Wörtlich übersetzt bedeutet Mantra: „das, was denjenigen beschützt, der es erhalten hat“. Traditionellerweise wird ein Mantra von einem Lehrer an einen Schüler gegeben. Auch heute noch geben manche Ärzte in Indien ihren Patienten ein Mantra als Medizin. Jegliches physisches und geistiges Phänomen, jedes Ding, jeder Gedanke, jedes Wort, jeder Klang, jede Farbe etc. basiert auf Frequenzen. Jeder Klang hat eine ganz spezifische Schwingung und Energie. Ein Mantra ist die im Klangkörper manifestierte göttliche Kraft. Diese dem Mantra innewohnende Kraft ist die Mantra-Shakti.


Es gibt drei Arten der Mantra-Rezitation. Die eine ist das laute Singen oder Sprechen des Mantras. Es kann aber auch flüsternd oder in vollkommener Stille rezitiert werden, indem sich nur die Lippen bewegen. Die dritte und schwierigste Art der Rezitation ist die rein gedankliche Wiederholung bzw. Vorstellung des Mantras im Geiste. Das Wiederholen der Mantras nennt man Japa. Häufig dienen Mantras als Meditationshilfe, ähnlich der Konzentration auf den Atem. Zum Zählen der Wiederholungen wird oft eine Mala – eine Gebetskette, ähnlich unserem Rosenkranz verwendet. Wird das Mantra mit wahrer Hingabe über längere Zeit rezitiert, werden die Klänge den Übenden mehr und mehr durchdringen und ihre Wirkung entfalten.


Einige wichtige Mantras:
OM Es ist das größte aller Mantras. Da es sich aus A, U und M zusammensetzt, wird es auch oft AUM geschrieben. Die drei Buchstaben stehen für die drei Bewusstseinsebenen: A für das Wachbewusstsein, U für das Traumbewusstsein und M für den Zustand des Tiefschlafs. OM, die Verbindung aus diesen dreien ist mehr als nur die Summe dieser Teile. Es ist der Urlaut, das Allumfassende, das über alles Hinausgehende. OM ist die Quelle aller anderen Töne.


OM TARE TUTARE TURE SOHA Dieses Mantra schützt vor allen Gefahren, insbesondere vor (in Klammern steht jeweils die innere Entsprechung zur äußeren Gefahr): Löwen (Stolz), Elefanten (Verblendung), Feuer (Zorn), Schlangen (Eifersucht), Räubern (irrige Ansichten), Fesseln (Geiz), Flut (Begierde), Gespenstern (Zweifel).


OM MANI PADME HUM Die Rezitation dieses Mantras reinigt den Geist von allen negativen Emotionen und erzeugt Mitgefühl.


OM ASATO MA SAD GAMAYA, TAMASO MA JYOTIR GAMAYA, MRITYOR MA AMRITAM GAMAYA Die Übersetzung lautet: Vom Nichtsein führe mich zum Sein, von der Dunkelheit führe mich zum Licht, vom Tod führe mich zur Unsterblichkeit. Will heißen: Das Mantra hilft uns, unser wahres Selbst zu erkennen, die Angst vor dem Tod zu verlieren, weil wir unabhängig von Raum und Zeit existieren.


SO’HAM Mit diesem Mantra können wir uns mit der allumfassenden Lebensenergie verbinden. Es.
stellt ein Bindeglied zwischen uns in unserer Endlichkeit und dem Absoluten, dem Unendlichen dar.


LOKAH SAMASTAH SUKHINO BHAVANTU ist ein Mantra für Frieden, Harmonie und Glück. Übersetzt bedeutet der Segensspruch so viel wie „Mögen alle fühlenden Wesen die Möglichkeit haben, glücklich zu sein“. Es soll uns daran erinnern, dass wir alle miteinander verbunden sind und selbst nur Glück erfahren können, wenn wir unser Herz öffnen und gegenüber anderen Menschen Wohlwollen und Liebe zeigen. Es ist mein absolutes Lieblings-Mantra.

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