Mittwoch

Die Krux des Loslassens



Namaste! Wir haben Angst vor Abgründen, von denen wir gar nicht wissen, ob es sie überhaupt gibt. Gerne sorgen wir uns um die sprichwörtlichen ungelegten Eier. Wir vergeuden Kraft, weil wir uns festklammern, nicht loslassen können. Unter anderem mit diesem verzweifelten Festhalten an der vermeintlichen Kontrolle und der Angst vor dem Ungewissen habe ich mich in ein Burnout manövriert. 
Bereits ein halbes Jahr vor meinem großen Zusammenbruch fand ich eine Weisheitsgeschichte, deren Wahrheit ich später am eigenen Leib erfahren sollte. Diese will ich heute mit euch teilen. 

Diese Geschichte soll ein Beispiel sein dafür, dass wir mit Hingabe und Vertrauen angstfrei und mit Leichtigkeit unser Zuhause finden können - und dass wir erst dann wieder aufstehen können, wenn wir wieder festen Boden unter den Füßen haben. Doch zuerst müssen wir lernen, wieder zu vertrauen.





LASS LOS UND HAB VERTRAUEN!


>>Es war einmal ein Mann, der sich in den Bergen verirrte und nicht mehr den Weg nach Hause fand. Die Sonne ging schon unter und er fürchtete sich mehr und mehr. Er wurde unruhig und ängstlich. Die Nacht kam und alles wurde still und dunkel. Er begann also sehr langsam zu gehen, weil er nicht wusste, wohin er eigentlich trat. Tatsächlich gelangte er an einen Abgrund und stürzte hinunter. Im Fall konnte er sich an ein paar Wurzeln festhalten.Die Nacht war sehr kalt und seine Hände wurden steif vor Kälte. Es war immer schwieriger, sich an den Wurzeln festzuhalten. Er erinnerte sich an seinen Gott und sogar an die Götter anderer Leute. Irgendjemand musste ihm helfen! Er betete alle heiligen Worte, die ihm einfielen, doch nichts passierte. Seine Hände wurden immer kälter und die Wurzeln rutschten durch die Hände. Er verabschiedete sich von der Welt. „Es geht mit mir zu Ende. Ich weiß nicht, wie tief das Tal ist, in das ich fallen werde und wie viele Knochenbrüche ich erleiden werde.” Er weinte so viele Tränen. Er weinte und dabei wollte er früher immer die Welt verlassen, weil sie ihm so viele Probleme verursachte. Jetzt war die Gelegenheit dazu, doch jetzt wollte er leben. Die Kälte wurde stärker und stärker und schließlich musste er die Wurzeln loslassen. Doch: Zu seiner Überraschung stand er auf festem Boden. Die ganze Nacht lang hatte er gekämpft und war nur 20 Zentimeter vom Boden entfernt. Er hatte wie in der Hölle gelitten. Die ganze Nacht, die Kälte, die ständige Angst, dass er irgendwann loslassen müsse. Er hatte nichtgeglaubt, dass er noch jemals das Tageslicht sehen würde.
Aber er fiel nur 20 Zentimeter und konnte es kaum glauben. Er schaute sich um. Ganz in seiner Nähe stand sein Haus. Er sagte: „Du lieber Gott! Ich habe völlig unnötig alle Götter angefleht, die ganzen Gebete zitiert und das alles, ohne je wirklich in Gefahr zu sein!”<<


Die Moral von der Geschicht

Monatelang hatte ich das Gefühl, ich stünde an einem Abgrund und würde mich nur noch mit letzter Kraft gegen den Sturm stemmen, der mir ins Gesicht blies und mich hinunter zu schubsen drohte. Dementsprechend gestaltete sich der Alltag und vor allem der Job zu einem täglichen Überlebenskampf, nachts fiel ich in ein nicht erholsames, aber tiefes Koma der Erschöpfung. Immer wieder wünschte ich mir: Holt mich bitte hier endlich jemand raus? Doch was ich nicht sah bzw. spürte: Die Hilfe war längst da, sie war nie weg. Ich hatte jedoch sämtliches Urvertrauen verloren.  Als ich nicht mehr anders konnte, als loslassen, hatte ich sehr schnell das Gefühl von Angekommen sein. Angekommen zwar tief unten am Boden, aber der Boden war fest. Ich konnte wieder Tritt fassen. 

Es ist eine der viel zitierten Lebensweisheiten: Lass los! Doch das ist viel leichter gesagt als getan. Denn man kann es nicht einfach mit dem Kopf beschließen. Unser Geist lässt sich oft nichts sagen und hat gerne ein Eigenleben. Von den Kleshas, die hier große Macht haben, habe ich euch bereits berichtet. Und auch hier sind sie wieder nicht ganz unschuldig: Wir haben Angst oder sehen die Dinge einfach durch einen Filter der Selbsttäuschung.

Bevor wir wirklich loslassen können, müssen wir erst wieder etwas anders lernen: vertrauen. Uns selbst, dem Universum, dem großen Ganzen. Das passiert aber leider nicht von heute auf morgen. Aber wir können üben, hier wieder genauer hinzuspüren.


DIE ÜBUNG

1. Suche einen ruhigen Platz auf! Hast du einen Lieblingsplatz, an dem du dich wohl, sicher und geborgen fühlst? Dann komm an diesen - egal ob das die Badewanne, eine Bank im Wald oder dein Bett ist. Schließe die Augen und komm mit jedem Atemzug mehr zu dir. Sperr die Welt und deine Sorgen mal aus.

2. Spür den Boden, der dich trägt! Gehe mit deiner Wahrnehmung zu deinem Körper: Spüre das warme Wasser oder die weiche Unterlage. Fühle den Boden unter deinen Füßen oder unter deinen Pobacken. Fühle ganz intensiv: Du brauchst dich gerade nicht anstrengen. Der Boden trägt dich! Mach dich schwer und gib dein Gewicht an den Untergrund ab. Sinke tiefer und spüre: Er trägt dich immer noch und sei gewiss: Er wird dich immer tragen!

3. Lass den Atem frei! Gehe mit deiner Aufmerksamkeit wieder zum Atem. Mache dir bewusst: Du musst nichts dafür tun, dass dein Atem kommt und geht. Dein Körper kann das ganz alleine. Du kannst darauf vertrauen, dass dein Atem einfach passiert. So habe Vertrauen, dass dein Leben passiert, dass du nicht immer etwas tun musst bzw. dass es manchmal besser ist, nichts zu tun.

2 Kommentare:

  1. Hallo!
    Gefällt mir sehr gut!
    Als angehende Yoga-Lehrerin finde ich die Wortwahl / Veranschaulichung der anschließende Übung sehr passend und harmonisch getroffen. Allein beim Lesen fühle ich schon Entspannung. Danke!

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