Dienstag

Burning Bridges - Lass es hinter dir!


Namaste! Endgültige Entscheidungen sind nicht einfach. Zu gerne wollen wir uns lieber ein Hintertürchen offen halten, um notfalls wieder zurück zu können. Die Angst klammert sich an unser Bein. Wir binden uns weiter an das, was wir eigentlich loslassen wollen. Das hält uns zurück, mit neuem Schwung weiterzugehen und Dinge einfach mal hinter uns zu lassen. Man kann nicht mit einem Bein eine Reise in unbekannte, spannende Länder tun und mit dem anderen in gewohnter Umgebung bleiben. Wenn wir uns nur immer so weit fort trauen, dass wir gleich wieder zurückkönnen, ist es, als würden wir in einem Freilaufgehege leben. So werden wir nie erkennen, welch großartige Möglichkeiten wir außerhalb hätten.
Wir müssen die Brücken hinter uns einreißen, um uns selbst den Weg abzuschneiden. Pack deinen Rucksack und schau nach vorne!







Reiß die Brücken ein

Verantwortungsgefühl, Pflichtbewusstsein, Ängste, fehlendes (Selbst-)Vertrauen, vermeintliche Sicherheit  - all das ist das perfekte Baumaterial für einen Käfig, der uns daran hindert, uns in aller Pracht und nach all unseren Möglichkeiten zu entfalten. Wir haben es uns gemütlich gemacht in dieser Behausung, vielleicht war es sogar einmal unser Traumhaus. Doch plötzlich ist es, als wärst du Alice im Wunderland und das Haus ein Puppenhaus. Du kannst darin nicht einmal mehr gerade stehen. Es ist eng, auch deine früher so heiß geliebten Kleider schnüren dich ein, nehmen dir die Luft zum atmen. Es ist eindeutig Zeit, dir ein neues Zuhause zu suchen.

Doch du gehst nicht. Du versuchst, irgendwie zurecht zu kommen, streckst Arme und Beine aus den Fenstern, rollst dich zusammen, atmest flach. Irgendwann kannst du gar nicht mehr gehen. Du steckst so fest in dem Haus, du bist quasi hineingewachsen. Jetzt kannst du dich keinen Zentimeter mehr rühren. Es lähmt dich, du erstarrst. Erst wenn das Haus über dir zusammenbrichst, kannst du wieder einen Atemzug nehmen - und es tut so weh. Verzweifelt versuchst du, die Steine wieder aufeinander zu setzen - doch dir fehlt der Mörtel. Hier sitzt du nun zwischen den Trümmern und deinen Habseligkeiten. Hast du es jetzt endlich verstanden? Es ist Zeit zu gehen!

Du erkundest die Umgebung, kehrst jeden Abend zurück zu deiner Ruine. Und irgendwann bist du soweit, packst deine Sachen in einen Rucksack,  ziehst los und blickst nicht zurück. Jetzt ist der Moment gekommen, wo sich neue Wege auftun, die du vorher gar nicht sehen konntest. Jetzt ist nur noch wichtig: Ja, nimm alles wichtige in deinem Rucksack mit - aber mache ihn auch nicht zu voll und schwer, sonst wird der Start in dein neues Leben gleich wieder beschwerlich und du schleppst dich an deiner Vergangenheit müde.

Erstaunlich, dass ich ausgerechnet heute einen neuen Wanderweg erkundet habe, der über ein paar kleine Brücken führte - die letzte lag in morschen Trümmern. Gestern habe ich einen solch endgültigen Schnitt gesetzt.

 

 

Übung



 1. Spür in dich hinein: Fühlst du dich in deiner jetzigen Lebenssituation rundum wohl?
2. Wenn nicht: Was genau ist das Problem? Was engt dich ein?
3. Warum änderst du nichts? Was sind deine "Gefängniswächter"?
4. Spiele einmal in Gedanken durch: Was würdest du in deinen Vergangenheits-Rucksack packen?
5. Was würdest du jetzt tun, wenn Geld keine Rolle spielen würde?

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