Namaste! Manchmal wirft uns das Leben einfach Prügel zwischen die Beine, für die wir gar nichts können. Die Schuld suchen wir dennoch meist bei uns - und sind somit nicht nur gewaltig unfair gegenüber uns selbst, sondern oft auch richtig böse, brutal, mörderisch. So wie wir zu anderen Menschen nie sein würden. Wir sind regelrechte Folterknechte, wenn es darauf ankommt.
Doch das erste Prinzip des ersten Pfads im Yoga, die oberste Grundregel quasi, heißt Ahimsa: Gewaltlosigkeit. Und die gilt zu allererst auch uns selbst gegenüber.
Also hör auf, dich gedanklich zu würgen!
Mein innerer Drill Sergeant
Man quält sich in die Arbeit, obwohl man stark erkältet ist oder schlimme Kopfschmerzen hat - das grenzt an Folter. Deine Kollegen schickst du nämlich heim, wenn es ihnen nicht gut geht. Du bist zu dick, zu dünn, zu viel Cellulite, zu unsportlich, deine Nase ist zu groß - auch auf der optischen Ebene sagen wir uns, was uns nicht so gut gefällt, unbeschönigt und knallhart ins Gesicht. Würdest du so mit deiner Freundin reden, wenn sie ein paar Kilo zu viel auf den Rippen hat? Sicher nicht! Ach ja, und gut genug ist dein Arbeitsergebnis natürlich auch nicht: Streng dich an! Heul nicht rum! Die Peitsche schwingt über deinem Kopf - und du hast sie selbst in der Hand.
Wir sind ganz schön brutal zu uns. Geh mal in dich: Wie ist der Ton, in dem du mit dir selbst sprichst? Vielleicht ziemlich rau. Dabei sollten wir selbst doch die ersten sein, die uns liebevoll behandeln - die Welt ist oft hart und ungerecht genug.
AHIMSA ist zwar die erste Regel im Yoga im Umgang mit anderen - doch ich finde, wir sollten sie als allererst bei uns selbst anwenden. Die Yamas sind sowas wie ein Verhaltenskodex und der erste Pfad im achtgliedrigen Yoga
Die Yamas bestehen aus Nicht-Verletzen (Ahimsa), Wahrhaftigkeit (Satya), Nicht-Stehlen (Asteya), Enthaltsamkeit (Brahmacharya) und Unbestechlichkeit (Aparigraha). Ahimsa ist eines der wichtigsten Prinzipien im Yoga. Es bedeutet, ein Leben zu führen, ohne anderen Lebewesen Gewalt anzutun. Das schließt ein: Die Art und Weise, wie wir andere Menschen behandeln, uns selbst behandeln, wie wir denken und was wir sagen. Ahimsa ist die Grundlage für ein yogisches Leben - fang bei dir selbst damit an!
Tu dir bewusst etwas Gutes:
1. Schreibe dir selbst doch einfach einmal eine Email oder einen Brief, in dem du dir sagst, wie toll und wertvoll du bist, was du alles geschafft hast!
2. Werde dir deiner inneren Stimme, mit der du mit dir sprichst bewusst und lass sie liebevoller werden. Schimpfe dich nicht auch noch, wenn es dir schlecht geht, sondern sei behutsam und tröste dich, wie du es mit einem Kind tun würdest!
3. Sorge für dich! Wenn du keine Lust auf Kino mit deinen Freunden hast, dann zwing dich nicht hinzugehen. Wenn du krank bist, quäl dich nicht in die Arbeit.
4. Gönne dir jeden Tag eine Kleinigkeit: Zeit für dich in der Badewanne, dein Lieblingsessen, usw.
5. Schenke dir jeden Morgen im Spiegel ein Lächeln - andere Menschen lächelst du doch an!
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