Namaste! Es gibt in der Kinderpsychologie eine Übung, die heißt "Schwarzer Gedanke, bunter Gedanke". Mist, es regnet - juhu, da kann man in die Pfützen hüpfen. Den Blumenkohl mag ich nicht - mmmh, danach gibt es meinen Lieblingspudding. Ich will nicht schon wieder ins Krankenhaus - zum Glück sind die Schwestern dort nett.
Der Sinn ist denkbar einfach nachvollziehbar: Es geht darum, den Blick auf die positiven Dinge im Leben zu lenken - denn die gibt es immer, selbst in den schwärzesten Stunden. Ich höre die Zweifler: Dann rede ich mir doch alles nur schön! Dem will ich entgegen setzen: Das Schöne ist neben dem Üblen immer schon da - doch es liegt in deiner Hand, ob du das Unkraut oder die Blumen gießt, damit sie wachsen können.
Und selbst auf dem schlechtesten Boden kann mit etwas Licht und Hingabe eine starke Pflanzen wachsen und blühen. Es ist dein Garten - gestalte ihn mit deiner Aufmerksamkeit!
Self-fulfilling prophecy
Das Phänomen ist vom Freitag, den 13., bekannt: Es passieren mehr Unfälle und Stürze. Warum? Weil viele Leute abergläubisch sind und glauben, dass der Tag Unglück bringt. So erfüllt sich die Erwartung in der Realität, weil die Menschen es durch ihr Verhalten heraufbeschwören. Um beim Unglückstag zu bleiben: Sie sind nervös, haben Angst, das macht unaufmerksam.
So programmieren wir auch unsere Psyche: Ich kann das doch sowieso nicht - Wer mit so einer Einstellung in einen Test geht, blockiert sich selbst und tut sich dadurch automatisch schwerer, schneidet schlecht ab. Die Leute mögen mich doch sowieso nicht - Wer so auf eine Party geht und lieber im hintersten Eck steht, wird auch von niemanden angesprochen werden und fühlt sich aus der Gemeinschaft ausgeschlossen.
Unsere Gefühle bestimmen unsere Gedanken, das drückt sich in unserem Verhalten und somit auf unsere Ausstrahlung gegenüber den Mitmenschen aus. Somit ist es ganz klar, dass sich dann diese oft genauso verhalten, wie wir es von ihnen erwarten - leider meistens im negativen Sinne.
Deshalb sollte man sich dessen bewusst sein, dass sich diese selbsterfüllende Prophezeiung auch umkehren lässt. Achte also gut auf deine Gedanken! Lenke deine Aufmerksamkeit lieber auf das Schöne und Gute! Dann werden diese Aspekte in deinem Leben größer, voller und stärker. Es gilt als erwiesen, dass sich vermehrt positive Gedanken wesentlich auf die Stimmung auswirken.
Einer meiner Yogalehrer gebraucht gerne das Bild des dunklen Raumes, in dem wir uns mit einer Taschenlampe befinden: Das, auf das wir den Lichtkegel richten, sehen wir klar und deutlich. Der Rest ist im Dunkel nur schemenhaft erkennbar oder vielleicht überhaupt gar nicht zu sehen. Es ist aber da - es ist deine Entscheidung, das Licht darauf zu richten.
Es gibt noch andere Erfahrungen, wie Aufmerksamkeit unsere Energieflüsse beeinflussen kann. Ich leide unter chronischen Rückenschmerzen, bei denen oft nichts anderes hilft als "Hand auflegen". Wenn ich die Hand eines lieben Menschen auf der schmerzenden Stelle spüre, fühle ich sofort Erleichterung, Entspannung. Der Mensch schenkt mir Aufmerksamkeit, die wiederum gibt mir Energie. Wer also an Schmerzen leidet, kann diese teils "wegdenken". Das funktioniert nur kurz, klar. Aber wenn man sich auf den Schmerz konzentriert, wird er größer, lenkt man sich ab, wird etwas anderes wichtiger, können wir ihn sogar ganz vergessen.
Zehn Dinge, die das Schöne in deinem Leben wachsen lassen:
1. Lächle dich jeden Morgen im Spiegel an. Jeder Tag, der mit einem Lächeln beginnt, ist garantiert besser als einer mit einem Griesgram-Gesicht.
2. Überlege dir schon beim Frühstück, auf was du dich heute freust - an die lästigen Aufgaben denkst du sowieso.
3. Lächle dein Gegenüber/Fremde ab und zu einfach so einmal an - und beobachte, was das mit dir selbst macht.
4. Lege ein Dankbarkeits-Tagebuch an, in das du jeden Abend schreibst, für was du an diesem Tag dankbar bist, welche schönen Momente du erleben durftest.
5. Schenke dir selbst ab und zu Kleinigkeiten - ein Blumenstrauß, dein Lieblingsessen - und mach das mit Hingabe.
6. Stellen sich negative Gedanken ein, denke bewusst an die Übung "Schwarze Gedanken, bunte Gedanken".
7. Halte inne und freu dich über eine Kleinigkeit: Vogelgesang, unbeschwert spielende Kinder, usw.
8. Entscheide dich im größten Ärger einfach mal dafür: Ich will mich jetzt nicht ärgern. Und sei gespannt: Es funktioniert.
9. Mach dir jeden Tag bewusst: Es ist immer alles da - das Schöne und das Miese. Du entscheidest, wohin du blickst.
10. Sei dir bewusst: Es ist dein Garten! Mach dir ein Bild von ihm: Wie genau soll er aussehen?
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